1 Jahr Deutschland-Ticket bei OstalbMobil

Resümee und Ausblick zur Digitalisierung!

Am 1. Mai wird auch bei OstalbMobil das Deutschland-Ticket bzw. D-Ticket ein Jahr alt. Zu Beginn firmierte das deutschlandweite Online-Angebot noch vielfach als 49 €-Ticket. Bei dem Preis ist es auch bis heute geblieben. Neben dem Preis ist auch die Einfachheit geblieben: In ganz Deutschland können alle Busse und Bahnen des Nahverkehrs genutzt werden. Geschäftspolitik von OstalbMobil ist es, die Einfachheit zu erhalten und nicht der Versuchung zu widerstehen, regional begrenzte Zusatzangebote zu machen. Einzige überregionale Ausnahme: Zu den D-Tickets kann der landesweit gültige 1. Klasse-Zuschlag für 49 € dazu gebucht werden.

Zu Beginn startete OstalbMobil als Partner der Wohin-Du-Willst-App von DB Regio Straße. Mittlerweile arbeitet OstalbMobil mit seiner eigenen D-Ticket-App und entwickelt diese fortlaufend mit dem Hersteller Jarosch & Haas weiter. Die OstalbMobil Ticket-App findet sich neben der Fahrplan-App von OstalbMobil in den App-Stores von Apple und Google.

Ebenfalls am 1. Mai stellte OstalbMobil auch das D-Ticket Job in sein Online-Portal ein. Das Angebot richtet sich insbesondere an Unternehmen und die dort arbeitenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Der 5%ige Tarifrabatt wird gewährt, wenn das jeweilige Unternehmen mindestens einen Eigenanteil von 25% übernimmt. Wenn beides weitergegeben wird, kostet das D-Ticket Job pro Person monatlich in diesem Fall nur noch 34,91 €. Viele Unternehmen, Behörden und Institutionen zahlen mehr, um ihre Personale zu binden und Mobilität bezahlbar zu halten.

Zum 1. Dezember 2023 wurde das D-Ticket Sortiment von OstalbMobil um das D-Ticket JugendBW erweitert. Das Angebot richtet sich an Schüler, Studenten und junge Erwachsene unter 27 Jahre. Der Preis beträgt monatlich 30,42 €. Anders als die anderen D-Tickets gilt es zunächst 365 Tage und kann erst nach dieser Zeit monatlich gekündigt werden. Während der Vorgänger – das JugendTicket BW – nur in Baden-Württemberg galt, gelten für dieses spezielle D-Ticket die bekannten Vorteile: Einfach und günstig! Mit dem D-Ticket JugendBW wurde auch das Medium Chipkarte eingeführt. Seit dem 1. Februar 2024 kann jeder D-Ticket-Kunde (gilt momentan jedoch noch nicht für Schüler) frei zwischen App und Chipkarte wählen.

D-Ticket Chipkarte und -App haben unterschiedliche Vorteile: Die Chipkarte ist haptischer und ohne Stromverbrauch. Die App kann Echtzeitinformationen vermitteln und wird zügig weiterentwickelt. Ausblick: So könnte perspektivisch durch Zusammenlegung von OstalbMobil D-Ticket und Fahrplan-App ein „OstalbMobil Navigator“ entstehen. Es gibt auch hier immer die Option von Kooperationen mit anderen Verbünden und/oder dem Land.

Insgesamt gibt es zum Jahrestag bei OstalbMobil rund 26.700 D-Tickets (D-Ticket, D-Ticket Job und D-Ticket JugendBW). Davon sind mehr als 70% D-Ticket JugendBW. Arne Behrens (Geschäftsführer OstalbMobil): „Wir sehen insbesondere beim D-Ticket JugendBW für Studenten und im D-Ticket Job weiteres Potenzial. Hierzu werden wir entsprechende Maßnahmen initiieren.“

Ein digitales Medium ist auch die OstalbMobil Chipkarte. Von der aufladbaren und übertragbaren Prepaidkarte sind aktuell rund 42.000 Karten im Umlauf. Die Karte eignet sich insbesondere für Kunden, die gelegentlich den Nahverkehr nutzen. Einzelfahrscheine werden hier um mehr als 20% rabattiert. Die Karte wird offenbar auch als Einstieg in das Deutschlandticket genutzt. Auch die OstalbMobil Chipkarte soll weiterentwickelt werden.

Deutschland-Ticket und OstalbMobil Chipkarte sind beides digitale Medien mit unterschiedlichen Eigenschaften. Mit beiden kann bargeldlos bezahlt werden. Das bargeldlose Zahlen soll hier und an anderer Stelle weiter ausgebaut werden. Dies verbessert beispielsweise die Fahrplanstabilität, weil sich Busfahrerinnen und Busfahrer auf das Fahren konzentrieren können. Weniger Bargeld bedeutet zudem weniger Kosten und mehr Sicherheit.

Um den Jahrestag entsprechend zu feiern, wird OstalbMobil ein Gewinnspiel starten. Mit der damit verbundenen kleinen Befragung möchte der Verkehrsverbund von seinen jetzigen und potenziell zukünftigen Kunden zusätzliche Hinweise zur Weiterentwicklung seines Tarif- und Fahrplanangebotes erlangen. Insgesamt werden 49 OstalbMobil Chipkarten mit einem Startvolumen von 49 € verlost, zum Schnuppern mit Lust auf mehr oder zum Weitergeben, wenn man schon ein Deutschland-Ticket hat.

Fazit vom Aufsichtsratsvorsitzenden von OstalbMobil, Landrat Dr. Joachim Bläse: „Das OstalbMobil Deutschland-Ticket – aber auch die OstalbMobil Chipkarte – sind praktizierte und erfolgreiche Formen der Digitalisierung im Ostalbkreis. Notwendig ist jetzt allerdings, dass das Land schnellstmöglich eine Regelung schafft, die die Kreise von Finanzierungsrisiken freistellt. Schließlich werden Preis-, Sortiments- und Finanzierungspolitik des ÖPNV-Angebots zunehmend mehr durch Bund und Länder beeinflusst. Dadurch fehlen vor Ort Steuerungsmöglichkeiten.“

Arne Behrens: „Die Administration der D-Tickets zwischen Bund, Ländern, Kommunen und Verkehrsverbünden muss zwingend vereinfacht werden. Ansonsten würde die Einfachheit gegenüber dem Kunden mit einer ressourcenbelastenden Komplexität in den Verbünden bezahlt. Das würde dazu führen, dass andere Kundenprojekte hinten runterfallen würden.“